Weidenwasser gilt als sehr effektives Bewurzelungsmittel. Damit kann die Bewurzelung vieler Stecklinge erheblich beschleunigt, wenn nicht teils sogar erst ermöglicht werden.
Die Technik mit dem Weidenwasser ist zwar einfach, aber funktioniert sehr gut. Etwa 20 Prozent mehr Wurzelbildung als mit dem handelsüblichen Puder sind die Regel, auch die Bewurzelungszeit ist kürzer.
Ein Umtopfen ist schon nach schon nach zehn bis 12 Tagen möglich. Welcher Wirkstoff der Weide diese natürliche Bewurzelungshilfe hervor ruft, ist noch nicht erforscht.
Wahrscheinlich handelt sich, ähnlich wie bei Rhizopon oder Clonex, um hormonelle Verbindungen. Weiden sind bekannt für ihre Wuchsfreudigkeit, Anpassung und Zähigkeit. Weidenwasser kann sehr einfach selber hergestellt werden: Dazu werden frische junge Triebe der Weide zerkleinert (1–2 cm kleine Stücke) und die Stücke mit reichlich Wasser übergießen. Am besten nehmen sie kochendes Wasser, weil somit nicht nur das Wasser keimfrei ist, sondern auch die Wirkstoffe besser aus dem relativ harten Material herausgelöst werden. Auf 300 Gramm Weidenstücke brauchen sie einen Liter kochendes Wasser. Die Weidenstücke etwa 24 Stunden im Wasser abkühlen und ziehen lassen und dann durch ein Sieb abgießen. Dieses Weidenwasser enthält dann die Auxine (Wachstumshormone) der Weide. Es kann dann zum Gießen von Stecklingen oder zum Eintauchen vor dem Einsetzen genutzt werden. Es hält sich wohl etwa 14 Tage und sollte nicht länger verwendet werden. Und bitte nicht in der heißen Sonne stehen lassen! Was noch wichtig ist, niemals in der Mittagshitze gießen … Dieses ist besonders bei der Verwendung im Freiland wichtig!